Aus unterschiedlichen Gründen kann es dazu führen, dass ein Kind nicht oder nur unzureichend anfängt zu sprechen. Oft waren diese Kinder schon in den ersten Lallphasen sehr zurückhaltend. In der Therapie wird spielerisch, auch über die Spielentwicklungsphasen und vorsprachlichen Fähigkeiten die Sprache und das Sprechen angeregt.

• Auffälligkeiten in der Grammatik z.B. Mama Banane isst
• Auffälligkeiten beim Lauterwerb
• Auffälligkeiten im Lauteinsatz z.B. Konne statt Tonne/ Tatau statt Kakau
• Auffälligkeiten beim  Wortschatzerwerb
• Auffälligkeiten im Bereich der Pragmatik

Unter „Late Talkern“ werden Kinder verstanden, die bis zum Ende des 2. Lebensjahres weniger als 50 Wörter sprechen und/oder keine Wortkombinationen produzieren (vgl. Desmarais et al 2008). Dabei holen ca. 50 % aller „Late Talker“ den Entwicklungsrückstand bis zum 3. Lebensjahr auf („Late Bloomer“).

Bei der Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung handelt es sich um Probleme bei der Weiterleitung von gehörten Informationen.

Dies kann verschiedene Teilleistungen betreffen, die zu diesem Störungsfeld gehören wie z.B.

• Diskriminieren (Unterscheiden) von Lauten
• Lokalisieren (Richtung des Schalls)
• Aufmerksamkeit
• Identifikation (Heraushören z.B. eines bestimmten Lautes)
• und einige mehr

In diesem Bereich geht es um Kinder, die Schwierigkeiten beim Lese- und Schreiberwerb haben. Den Eltern und Lehrpersonal fällt häufig auf, dass die Kinder sehr stockend und langsam lesen, Buchstabe für Buchstabe und nicht das ganze Wort als eine „Einheit“ erfassen. Auch beim Schreiben gibt es Schwierigkeiten z.B. bei der Wortlängenbestimmung oder bei der Doppelkonsonanz und einige mehr…..

Im groben bezeichnet die myofunktionelle Störung ein muskuläres Ungleichgewicht im Mund- und Gesichtsbereich. Dies hat Auswirkungen auf die Funktion der am Sprechen- und Schlucken beteiligten Muskeln in Form von Orientierungs-Koordinationsschwierigkeiten und Muskelkraft.

Daraus können Folgeprobleme wie z.B. Zungenfehlfunktionen, fehlerhaftes Schluckmuster, offener Biss, verwaschene Aussprache etc. entstehen.

Stottern gehört zu den Sprechstörungen, auch als Redeflussstörung bezeichnet. Beim Stottern verliert der Betroffene/die Betroffene in bestimmten Momenten die motorische Kontrolle beim Sprechen. Dies kann sich in Dehnungen (z.B. Mmmmmmmmmmmmmama), Wiederholungen (z.B. Ba-ba-ba-ba-Banane) und Blockierungen (z.B. ——–Ampel) äußern, die die Kernsymptome beim Stottern bilden.

Auch das Poltern gehört zu den Sprechstörungen, die auch bis ins erwachsene Alter bestehen bleiben kann.

Charakteristisch ist ein überdurchschnittliches und zum Teil auch sehr schwankendes Sprechtempo, bei dem die Verständlichkeit sehr beeinträchtigt sein kann. Es werden Laute, Silben, Wörter und zum Teil auch ganze Phrasen „verschluckt“, ausgelassen, ersetzt usw…..

Eine Aphasie ist eine Sprachstörung, bei der es zu Beeinträchtigungen in den Bereich Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben kommen kann. Es können einzelne, aber auch alle Bereiche in unterschiedlichem Ausmaß und Schweregrad betroffen sein.

Ursache ist häufig der Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma

Auffällig kann z.B. sein:

• der Satzbau und der Einsatz der Wörter im Satz (Dysgrammatismus)
• die Wortfindung und der Zugriff
• der Lauteinsatz im Wort z.B. Kisch statt Tisch
• man kann den Betroffenen nicht mehr verstehen und/oder dem Inhalt nicht oder nur sehr schwer folgen

In schweren Fällen sind alle Bereiche zunächst so schwer betroffen, dass erst einmal keine Kommunikation mehr möglich ist

Bei den Sprechstörungen unterscheidet man die Sprechapraxie von der Dysarthrie (auch Dysarthrophonie genannt)

Dysarthrie/Dysarthtrophonie

Hier liegt das Problem in der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen und äußert sich z.B. durch:

• eine schnelle und thorakale Atmung (Brustatmung)
• die Atmung ist nicht mehr richtig dem Sprechen angepasst und es klingt abgehackt
• die Sprechmelodie ist herabgesetzt
• die Lautstärke ist herabgesetzt
• Der Patient spricht undeutlich und wird manchmal auch als „betrunken“ bezeichnet

Es gibt auch andere Formen der Dysarthrie, bei der die betroffenen Bereiche in unterschiedlichen Variationen betroffenen sein können. Ursachen sind häufig neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, Schädel-Hirn-Trauma und andere Hirnschädigungen

Sprechapraxie

Bei dieser Form der Sprechstörung liegt das Problem schon bei der Planung und Programmierung von Sprechbewegungen vor.

Sie äußert sich meist in:

• der Unfähigkeit Wörter zu produzieren
• Startschwierigkeiten beim Sprechen
• artikulatorische Suchbewegungen
• starke Sprechanstrengung und hoher Leidensdruck

Charakteristisch sind jedoch auch „Inseln freier Sprachproduktionen“, bei denen kurze Phrasen und/oder Floskeln ohne Schwierigkeiten gesprochen werden, aber nicht mehr wiederholt werden können

Phasen, die bei neurologischen Erkrankungen wie z.B. nach einem Schlaganfall und bei Morbus Parkinson in unterschiedlicher Art und Schweregrad beeinträchtigt sein können.

Ziel ist es die Nahrungsaufnahme von Betroffenen so zu optimieren, dass einer Mangelernährung, Austrocknung und Lungenentzündung vorgebeugt werden kann und die Lebensqualität so gut es geht gesteigert werden kann.

Eine kognitive Dysphasie bezeichnet im groben eine Kommunikationsstörung, die nicht direkt mit einer reinen Aphasie (Sprachstörung) in Verbindung steht, sondern als Folge von einer z.B. demenzieller Veränderungen, psychischer Erkrankungen und Einschränkungen der Gedächtnisfunktionen entstehen.

Patienten, die aufgrund einer tumorösen Veränderung den Kehlkopf entfernt bekommen haben, müssen auf einem andere Wege lernen ihre Stimme neu zu bilden, um dann mit ihren Mitmenschen wieder kommunizieren zu können.

Auch vor einer bevorstehenden Operation besteht die Möglichkeit eines kostenfreien Beratungsgespräches in der Praxis

Wenn auf dem physiologischen Wege das Sprachverstehen und Hörvermögen nicht mehr oder nur noch sehr unzureichend funktioniert, gibt es die Möglichkeit eines Cochlear Implantates, bei dem der eigentliche Hörweg umgangen wird.

Dieser Eingriff unterliegt einer Operation und auch danach muss das Sprachverstehen auf den verschiedenen Stufen neu erlernt werden.

Das Trachealkanülenmanagement kommt bei beatmeten Patienten zum Einsatz, die aufgund z.B. einer schweren Hirnschädigung über eine Trachealkanüle beatmet werden müssen. Dysphagietherapie, Trachealkanülenhandling und die Atmung hängen unmittelbar miteinander zusammen.

Stimmstörungen können sowohl funktionelle, als auch anatomische Ursachen haben. Bei den funktionellen Stimmstörungen geht es häufig um einen „falschen“ Stimmgebrauch, der zur Heiserkeit, erhöhte Anstrengung beim Sprechen etc. führen kann.

Aus verschieden Gründen kann es dazu führen, dass sich Menschen im Wachkoma befinden. Die logopädische Arbeit bei diesen Patienten beinhaltet die Mundpflege, ggf. Trachealkanülenhandling und eine bestehende Schluckstörung uvm.

Neben einer neurologischen Ursache (zentral bedingten Ursache) wie z.B. nach einem Schlaganfall kann es auch aus anderen Gründen zu einer Gesichtslähmung kommen. Ca. 40 % der Gesichtslähmungen können auf z.B. Herpes-Viren, Mittelohrentzündungen oder Verletzungen des Nervs zurückgeführt werden. Ca. 60 % sind idiopathisch, das heißt, dass es keine erkennbare Ursache gibt. Medikamentös wird diese häufig mit Kortison behandelt. Eine logopädische Behandlung ist parallel dringend zu empfehlen.

Die Logopädie beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit der normalen Funktion und Störung der Kommunikation von Menschen in jedem Alter und ist Teil der medizinischen Grundversorgung.

Darunter zählen die Funktionsbereiche Sprache, Sprechen, Stimme, Hören und auch das Schlucken mit möglichen Beeinträchtigungen aufgrund unterschiedlicher Ursachen.

Das Berufsbild Logopädie gehört dem therapeutisch-medizinischen Bereich an und findet Anwendung in der Beratung, Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation.

Eine individuell  abgestimmte Kommunikationsmöglichkeit zu schaffen und/oder zu erhalten ist das Ziel der logopädischen Therapie und führt zu eine gesteigerten Lebensqualität, sowie die Teilhabe am sozialen Leben für den  Patienten und dessen Angehörige.

Eine Heilmittelverordnung für Logopädie kann von ihrem behandelnden Arzt ausgestellt werden. Folgende Arztgruppen können Logopädie verordnen:

Hausarzt, Neurologe, Kinderarzt, HNO-Arzt, Zahnarzt, Kieferorthopäden und Pädaudiologen

Bei Kassenpatienten bis zum 18. Lebensjahr wird die Therapie von den Krankenkassen übernommen. Ab dem 18. Lebensjahr zahlt der Patient eine Rezeptgebühr von 10 Euro und eine Zuzahlung von 10 % des Rezeptwertes. Bei einer Zuzahlungsbefreiung (Beantragung bei der Krankenkasse) entfallen diese Zuzahlungen.

Bei Privatpatienten wird zunächst eine Honorarvereinbarung mit dem Patienten vereinbart. Erst dann beginnt die logopädische Therapie.

Zunächst findet ein Erstgespräch statt, bei dem mögliche Fragen, Vorstellungsgrund und organisatorische Belange besprochen werden und die Beziehung zwischen Therapeut und Patient aufgebaut wird. Zudem gewinne ich einen ersten Eindruck der sprachlichen Fähigkeiten über die Spontansprache.

Dann folgt eine Diagnostik, bei der die betroffenen Funktionen überprüft werden und eine logopädische Diagnose wird gestellt.

Gemeinsam werden Ziele und Wünsche an die Therapie besprochen und ein individueller Therapieplan erstellt.

Eine ausführliche Patientendokumentation einer jeden Stunde ist selbstverständlich.

Bei Bedarf werden andere Fachdisziplinen und/oder Institutionen herangezogen, um den ganzheitlichen Therapieerfolg individuell für den Patienten gewährleisten zu können.

Neben einer entsprechenden Heilmittelverordnung von ihrem Arzt brauche ich die Motivation und die Mitarbeit des Patienten, der Eltern und Angehörigen, da nur so eine effektive Therapie stattfinden kann.

Wenn nicht extra durch ein Kreuz auf der Verordnung vorgegeben findet die logopädische Therapie in meinen Praxisräumlichkeiten auf der Bahnhofstrasse 1 im City Haus statt. Bei Bedarf führe ich Hausbesuche bei Ihnen zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen durch.

In der Regel dauert die Therapie 30, 45 oder 60 Min., die individuell an den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden muss.